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GESCHICHTE AB 1897

Seit 1897 gibt es den Familienbetrieb Mühle J.P. Dieschbourg in Lauterborn bei Echternach. Im Volksmund gibt es heute auch noch die Bezeichnung “SPECKSMILLEN” die auf den Namen der Vorbesitzer, Familie Speck, zurückzuführen ist (im Kataster von 1824 eingetragen).

Das Müllerhandwerk ist eine Jahrhundertealte Familientradition. Schon im Jahre 1740 finden wir einen Müller Johann Georg Dieschbourg auf der Echternacher “Follmillen” (Walkmühle), dessen Vorfahren vom “Dieschburger Hof ” im naheglegenen Ferschweiler stammen.

Ein Nachfahre in 2ter Generation, Heinrich Dieschbourg, arbeitet schließlich auf der Specksmühle und erbaut 1870 die “NEIMILLEN” in Lauterborn. Aus seiner Ehe mit Maria Storck (*1828) gehen 13 Kinder hervor. Seine Tochter Maria (*1850) heiratet nach der Betzdorfermühle, Margaretha (*1855) geht zur Thillmühle in Mamer und Anna (*1868) zur Wernermühle in Oberanven. Von den 4 Söhnen, werden 3 zu Mühlenbesitzern. Sein Sohn Heinrich (*1853) übernimmt die Nonnenmühle in Echternach, Eugen (*1861) die Pastoretmühle in Bissen, und Peter (*1875 +1950) genannt Jean-Pierre Dieschbourg (Schampier) ersteigert am 11. März 1897 die Specksmühle in Lauterborn.

DER AUFBAU

1908 erleidet seine Mühle bei einem Wolkenbruch einen erheblichen Wasserschaden. Riesige Wassermengen heben den Bachkanal empor, der daraufhin zusammenbricht und den Hof und das Untergeschoss der Mühle und des Wohnhauses überschwemmt (nebenstehende Fotos: Unwetter 1908, Postkarte um 1910 mit altem Mühlengebäude).

1911 zerstört ein, von den Müllern so gefürchtetes Feuer, bei einem Grossbrand die Mühle. Sie brennt bis auf die Grundmauern ab. In mühsamer 10monatiger Tag- und Nachtarbeit wird die Mühle zusammen mit der Mühlenbaufirma Seck aus Dresden wieder funktionstüchtig gemacht.

DETAILS

1939 wird der Betrieb von der Firma Schneider-Jaquet aus Straßburg voll automatisiert.

1948 werden Getreidesilos zusammen mit dem Mühlenbauer Hames aus Bartringen errichtet.

1952 wird ein Laboratorium errichtet das den drei Dieschbourg-Mühlen (SPECKSMILLEN-NEIMILLEN-NONNEMILLEN) zur genaueren Qualitätsanalyse des Weizens und der Mehle dient.

1955 wird ein Getreidetrockner der Firma Führmeyer & Witte aufgestellt, um den feuchten Ernten entgegenzuwirken.

1973 werden Mehl-Silos und Mehl-Mischmaschinen mit der Firma Höflinger aus Neustadt / Weinstrasse aufgebaut.

JEAN-PIERRE DIESCHBOURG

Der Müller Jean-Pierre Dieschbourg hat aus erster Ehe mit Susanna Tibesart (*1863) 6 Kinder. Seinem Sohn Eugène (*1901) kauft er die Bann-Mühle in Useldingen. Seine zwei Söhne Paul (*1920) und Felix (*1925), aus der zweiten Ehe mit Maria-Anna Diesbourg (*1889) aus Steinheim, übernehmen 1950 den väterlichen Betrieb in Lauterborn.

PAUL  DIESCHBOURG

Bis 1978 führen die Brüder Paul und Felix Dieschbourg den Betrieb. Aus der Ehe von Paul Dieschbourg mit Maria Korzilius (*1923) aus Diekirch gehen ein Sohn (Jean-Paul) und zwei Töchter hervor. Jean-Paul (*1950) leitet nach dem plötzlichen Tod seines Vaters (+1978) zusammen mit seinem Onkel Felix den Betrieb weiter, nachdem er schon seit 1969, nach seinem Abitur, als Müllerlehrling, Geselle (1970) und Müllermeister (1974) im Betrieb tätig war.

FELIX DIESCHBOURG

1979 geht Felix Dieschbourg in Rente.

Jean-Paul Dieschbourg 

Jean-Paul Dieschbourg übernimmt den traditionellen Mühlenbetrieb alleine. Für ihn steht fest: Müller werden und sein ist kein Zufall in der Familie Dieschbourg, es ist Tradition, Überzeugung, Liebe zum Handwerk und Beruf. Aus jahrzehntelangen Erfahrungen hat die Familie ihr ureigenes, Patent-Dieschbourg’sches “Mahlsystem“ ausgearbeitet, welches auch jetzt noch mit Erfolg angewandt wird.

1982 wird der Land- und Gartenhandel von Prosper Elsen aus Echternach übernommen.

1987 wird im Verwaltungsgebäude ein Mühlenladen eingerichtet. Neben den üblichen bekannten Mehlen, wie Brotmehl für die Brotherstellung und Weißmehl für Feingebäck, werden hier die verschiedensten Varianten von Spezial-Mehlen und Mischungen mit Körnern, Flocken und Saaten angeboten.

Neben den diversen Mehlsorten und Backzutaten finden die Kunden auch noch Kindtaufartikel, Dragees und andere Süßwaren.

Als 1992 Herr Schmit von der Maison Boursy aus Echternach dem jetzigen Inhaber des “ Moulin JP. DIESCHBOURG Lauterbour-Halte “ empfiehlt seine Kaffeerösterei weiterzuführen, beschließt Jean-Paul Dieschbourg auch diese seit 1883 bestehende Tradition des Kaffeeröstens weiterzuführen. Von da an wird auf der Mühle in Lauterbour-Halte der bestbekannte Café BOURSY geröstet und im Mühlenladen immer frisch angeboten. Fertig verpackte hochwertige Kaffeesorten stehen stets zum Verkauf an die Bäckerei, Konditorei, die Restauration und die Privatkunden bereit.

Ab 1997 werden neben den traditionellen Kaffeemischungen auch Kaffees aus Fairem Handel (Transfair) geröstet (El Mayal, Pura Vida).  

CAROLE DIESCHBOURG

Seit 2007 verstärkt die Tochter des Hauses, Carole Dieschbourg, das Mühlen-Team. Die traditionsbewußte Firma “Moulin JP DIESCHBOURG “ aus Lauterborn/ Echternach, die 9 Leute beschäftigt, kann heute stolz auf ihre 111 Jahre Erfahrung im Müllereigewerbe blicken.

2013 wird Carole Dieschbourg in die Regierung gewählt und überlässt somit ihrem Bruder die Führung der Mühle der seit 2007 im Betrieb arbeitet. somit wird die Tradition auch nicht unterbrochen und der Mühlenbetrieb läuft reibungslos unter der Führung der Familie Dieschbourg weiter.

YVES DIESCHBOURG 

Yves Dieschbourg übernimmt ab 2013 den traditionellen Mühlenbetrieb.

Noch heute werden die Dieschbourg-Mehle nach traditioneller Art gemahlen. Da das Prinzip der Mehl-Herstellung aus Weizen und Roggen mit der Zeit nicht geändert hat arbeiten heute, dank guter Wartung des Maschinenparks, alte und neue Schrot- und Mahl-Stühle, Sichtungen und Schleudern harmonisch nebeneinander. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude wegen der schweren Kämpfe um die Mühle, damals ein strategisch wichtiger Punkt, schwer beschädigt. Die Müllereimaschinen blieben jedoch fast alle funktionstüchtig und sind bis heute im Gesamtkonzept der Mühle eingegliedert.

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